Herbstlicher Lebensspender - blühenden Efeu nicht beschneiden!

Zwei Admiral-Falter und eine Honigbiene saugen Nektar an einem Efeu-Blütenstand. (Bild: Rüdiger Weis, NABU)
Zwei Admiral-Falter und eine Honigbiene saugen Nektar an einem Efeu-Blütenstand. (Bild: Rüdiger Weis, NABU)

Eine Umfrage unter den Insekten würde dem Efeu sicher allerbeste Beliebtheitswerte bringen: Die Kletterpflanze blüht erst ab September, wenn viele andere Nahrungsquellen schon versiegen - und das oft sogar bis in den Dezember hinein. Die in einer Halbkugel angeordneten, unscheinbar gelbgrünen Blüten bieten Nektar und Blütenpollen offen dar, so dass auch Besucher ohne oder nur mit einem kurzen Rüssel einen reich gedeckten Tisch vorfinden. Praktisch alles, was sechs Beine hat, kommt im Herbst hier vorbei, von Wild- und Honigbienen und Wespen über Schmetterlinge bis hin zu zahlreichen Fliegenarten. Selbst Marienkäfer weichen nun mangels Blattläusen gerne auf den energiereichen Blütennektar aus. Doch längst nicht jeder Efeu kommt auch zur Blüte. Dafür muss die Pflanze erst ein Alter von mindestens 20 Jahren erreichen und spezielle Triebe ohne die ansonsten typischen Haftwurzeln ausbilden. Zum Wohl der Natur sollte man blühenden Efeu daher nicht in der Blüte beschneiden und solche Triebe, die sich auch durch die Blattform unterscheiden, möglichst nicht vollständig entfernen.