Todesfalle Lichtschacht: Ungeahnte Gefahr für Amphibien und Igel

Unverwechselbar dank "Tarnanzug": Die Wechselkröte (Bild: R. Michalski)
Unverwechselbar dank "Tarnanzug": Die Wechselkröte (Bild: R. Michalski)

Die Natur stellt sich langsam auf die kalte Jahreszeit ein. Auch Frösche, Kröten und Molche machen sich auf die Suche nach einem Winterquartier und verirren sich zum Teil bis in die Ortschaften.

Immer wieder fallen einzelne Tiere dabei versehentlich in Lichtschächte von Kellergeschossen oder Gullys. Auch wenn der Sturz an sich für die Tiere in der Regel ungefährlich ist, sind die Folgen oft tödlich denn bis zum Frühjahr sind die auf hohe Luftfeuchtigkeit angewiesenen Tiere meist vertrocknet. Selbst wenn sie den Winter überstehen, droht ihnen in der nahrungsarmen Umgebung der Hungertod, denn die hohen Wände ihres Gefängnisses sind ein unüberwindliches Hindernis.


Lichtschächte und Gullys mit breiten Ritzen sollten daher in den nächsten Tagen inspiziert werden, vor allem wenn Teiche oder Feuchtgebiete in der Nähe des Hauses liegen. Abhilfe auf Dauer schaffen feinmaschige Gitter oder Fliegengaze, die auf der Abdeckung angebracht werden. Daneben sollten auch Kelleraußentreppen kontrolliert werden, die sogar für Igel zum Problem werden können. Hier hilft ein langes Brett, das seitlich in den Treppenaufgang gelegt wird und den Tieren als Aufstiegshilfe dient.

Doch was tun, wenn man ein Tier entdeckt hat? Fangen Sie es vorsichtig ein und setzen Sie es möglichst bald in der Nähe des Fundortes wieder aus. Günstig dafür sind Waldgebiete, Hecken und Feldgehölze in der Nähe von Gewässern. Dort finden Amphibien geeignete Winterquartiere unter Falllaub und Baumstümpfen oder sie graben sich ein.

 

Zahlreiche Informationen zu heimischen Amphibien enthält die umfangreiche Broschüre "Frösche, Kröten, Molche". Sie kann gegen 5 Briefmarken zu 0,70 € bestellt werden beim NABU Rheinhessen-Nahe, Langgasse 91, 55234 Albig.