Das Interesse an den nächtlichen Flugkünstlern ist auch in diesem Jahr sehr groß – so konnten Exkursionsleiter Marianne Bopp und Dr. Jürgen Fuchs vom NABU Rhein-Selz am Abend des 29.08.
zahlreiche gespannte Teilnehmer zur Fledermausnacht begrüßen. Das Ziel der Exkursion, der Michelröder See, sollte sich auch in diesem Jahr als hervorragender Beobachtungsort erweisen. Vollmond
und ideale Wetterbedingungen steigerten bei Groß und Klein die Erwartung, die Tiere beim nächtlichen Treiben beobachten zu können.
Zunächst führten die Exkursionsleiter die gebannten Zuhörer in das Leben der Fledermäuse ein. Besonders interessant ist das Echolot-System der Tiere: Mit Rufen im Ultraschall-Bereich und deren
Echos können Fledermäuse ihre Umgebung genau scannen und Lage, Größe und Art der Beutetiere feststellen. Somit „sehen“ Fledermäuse mit ihren Ohren während die Augen, nur ein geringes
Auflösungsvermögen aufweisen. Während Fledermäuse ihre Ortungslaute im normalen Flug in recht gleichmäßiger Folge ausstoßen, werden die Rufe kurz vor dem Fang eines Beuteinsektes immer schneller.
Macht man die Rufe mit einem speziellen Ultraschall-Detektor hörbar, so klingt dieser sogenannte „final buzz“ wie ein Tischtennisball, der auf eine Platte fällt und in immer kürzer werdenden
Abständen wieder aufspringt. Anhand der Frequenzbereiche ihrer Rufe lassen sich mit diesen Geräten einige Fledermausarten identifizieren.
Gleich zu Anfang war das Fledermausaufkommen an diesem Abend außergewöhnlich hoch. Besonders die Kinder hatten Spaß dabei, eigenständig mit den Detektoren Fledermäuse aufzuspüren. So konnten sie
besonders oft den Ruf der Mückenfledermaus hören, welche erst vor wenigen Jahren als eigene Art anerkannt wurde.