Besonderer Fund in Albig – NABU sucht den zirpenden Walker

Weiblicher Walker (Polyphylla fullo), gefunden in Albig (Foto: R. Michalski, NABU)
Weiblicher Walker (Polyphylla fullo), gefunden in Albig (Foto: R. Michalski, NABU)

Da staunte Karl-Heinz Leonhard nicht schlecht, als er am Haus seiner Mutter in Albig einen außergewöhnlich großen Käfer sitzen sah. "Er war gut 3,5 cm lang und auffällig gelblich gefleckt. Bei Berührung gab er zirpende Laute von sich", berichtet der Naturfreund. Über das Internet konnte er das auffällige Tier als einen weiblichen Walker oder Türkischen Maikäfer identifizieren. Seinen Fund meldete er Rainer Michalski von der NABU-Regionalstelle Rheinhessen-Nahe in Albig, der die Bestimmung bestätigte.
"Walker sieht man nur sehr selten, sie sind nicht umsonst streng geschützt. Der Fund in Albig ist ungewöhnlich, denn der übliche Lebensraum der Art sind Kiefernbestände auf Sandboden, wie etwa bei Ingelheim", erklärt Michalski. Walker seien trotz ihrer Größe nur schwer zu beobachten. Die Käfer flögen an warmen Abenden von Juni bis August von der Dämmerung bis in die Nacht. Sie hielten sich meist in den Baumkronen auf, wo sie Kiefernnadeln fressen und sich paaren. Zur Eiablage würden sich die Weibchen in den Boden eingraben. Dort finde auch die Entwicklung von der Larve bis zum fertigen Insekt statt, die drei bis vier Jahre dauere. Die bis acht Zentimeter langen Larven ernährten sich überwiegend von Graswurzeln.


Der NABU ruft die Bevölkerung zur Mithilfe auf, um Daten zur Verbreitung des Walkers in Rheinhessen zu bekomen. Rainer Michalski: "Aufgrund der Lebensweise wurden viele Vorkommen der Art bisher übersehen. Haben Sie in diesem Sommer einen Walker gesehen? Dann melden Sie sich bei uns unter 06731 547566 oder info@NABU-Rheinhessen.de."