"Mehr als Gestrüpp" - wilde Hecken sind Naturoasen 

Schlehe in der Blüte (Foto: Rainer Michalski).
Schlehe in der Blüte (Foto: Rainer Michalski).

Wer sich bei Spaziergängen zurzeit an weiß blühenden Büschen erfreut, hat es in freier Natur oft mit der Schlehe zu tun. „Mit ihrem zarten Blütenflor ist diese Verwandte der Pflaumen ein Hingucker - und ein echtes Naturschutzgehölz“, erklärt Rainer Michalski von der NABU-Regionalstelle Rheinhessen-Nahe.

Überwinternde Schmetterlinge, Honig- und Wildbienen finden in ihren Blüten reichlich Nektar und Pollen, 70 Schmetterlingsarten legen an den Blättern ihre Eier ab. Wegen ihrer harten Dornen wird die Schlehe auch Schwarzdorn genannt. Diese bieten den Nestern von Heckenbraunellen, Mönchsgrasmücken, Rotkehlchen und anderen Heckenbrütern einen perfekten Schutz, und ab dem ersten Frost locken die Früchte nicht nur die Vögel zum Festschmaus.

“Man kann die Schlehe also kaum genug loben und sollte Feldhecken nicht als unnützes Gestrüpp abtun. Gerade im von intensiver Landnutzung geprägten Rheinhessen haben Hecken mit Schlehen und anderen Wildgehölzen eine große Bedeutung als Rückzugsräume, vor allem für die heimische Vogelwelt“, erläutert der Naturschützer. Doch auch im eigenen Garten könne man mit der Pflanzung von Wildgehölzen und anderen heimischen Arten Akzente für die Natur setzen.