Natur macht Schule - der NABU im ELG Alzey

Schüler des ELG in Arbeitsmontur
Schüler des ELG in Arbeitsmontur

Es scheint ein Montagmorgen wie jeder andere am Elisabeth-Länggässer-Gymnasium zu werden. Die erste Stunde ist gerade vorbei und die Schüler der neunten Klasse dösen in Erwartung des täglichen Trotts friedlich auf ihren Stühlen. Doch kaum öffnet sich die Tür zum Klassenraum, scheint die Müdigkeit wie verflogen. Denn da vorne an der Tafel stehen heute zwei neue Gesichter: Die Nussjagdreferentin des NABU, Ann-Sybil Kuckuk, und Christian Theobaldt von der Regionalstelle Rheinhessen-Nahe. 

Gemeinsam haben sich die beiden NABU-Mitarbeiter ein zweistündiges Programm für die fast 40 Schüler überlegt, bei dem es um den Schutz und die Wiederherstellung von Natur gehen soll. Die Jugendlichen, welche das Thema „Schöpfung“ mit ihrer Religionslehrerin Katrin Schupp gerade im Unterricht behandelten, sollten an diesem Tag einen durchweg praktischen Aspekt des Naturschutzes kennen lernen.

 

Zum Einstieg stellte Herr Theobaldt kurz die Arbeit des NABU in unserer Region vor. Gespannt lauschten die Schüler seinen Ausführungen, in denen er die Folgen der aufgeräumten Kulturlandschaft für die Natur in Rheinhessen aufzeigte. Exemplarisch wurden auch andere Probleme – wie die Bodenversiegelung, der massive Herbizideinsatz oder die Fragmentierung von Lebensräumen – angesprochen. Zum Abschluss wurde dann noch eine bunte Auswahl der vielfältigen Arbeit des NABU gezeigt.


Erst zaghaft, dann mit zunehmender Begeisterung griffen sich die Schüler der neunten Klasse die mitgebrachten NABU-Flyer und Broschüren über Tiere, Pflanzen und Lebensräume. Jede Gruppe suchte sich nach eigenen Interessen ein Thema heraus, dann wurde ausgeschnitten, geklebt und gemalt, so dass am Ende eine Stellwand mit vielen verschiedenen Naturschutzthemen gestaltet werden konnte. Als Lieblingsthema Nr. 1, sowohl von Jungen als auch Mädchen, stellte sich übrigens die Fledermaus heraus.

 

Der eigentliche Höhepunkt aber war für viele Schüler die gemeinsame Pflanzaktion im Schulgarten. Im Zuge des Projekts „Die Große Nussjagd in Rheinland-Pfalz“ sollte eine neue Hecke für die gefährdete Haselmaus gepflanzt werden. Ann-Sybil Kuckuk brachte Hartriegel, Schneeball, Hundsrose und Haselnuss zur Bestückung der über sieben Meter langen Hecke mit. In Gummistiefeln, Handschuhen und bewaffnet mit Spaten wurden die jungen Pflanzen eingegraben, womit die Grundlagen für einen neuen Lebensraum geschaffen wurden. „Die Haselmaus wird  sich hier als Waldrandbewohner wohl seltener zeigen, aber die Hecke wird mit ihren Früchten vielen anderen Tieren nutzen“, sagte Diplom-Biologin Kuckuk nach der Aktion zufrieden.

 

Den Schülern jedenfalls machte die Arbeit im Freien sichtlich Spaß. Der eine oder andere zukünftige Naturschützer war bestimmt darunter.