Eine "Igelburg" im Garten bauen

Im Herbstlaub fühlt sich der Igel wohl
Im Herbstlaub fühlt sich der Igel wohl

 

Die Tage werden kürzer, draußen peitscht der Wind übers Land und der Regen prasselt an die Scheiben. Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen. Es ist aber zugleich die Zeit für Kastanien, Pilze oder Äpfel und ganz besonders in Rheinessen ist es auch die der Weinlese. Spätestens wenn die Blätter in bunten Farben zu leuchten beginnen, ist jedem klar, dass der Herbst Einzug gehalten hat.

Für den Gartenbesitzer heißt es nun Harken schärfen und das herabfallende Laub säuberlich in Säcke packen. Doch bei all dem Eifer vergisst man gerne einen kleinen stacheligen Gartenbewohner: den Igel. Da er nur in der Dämmerung und nachts aktiv wird und sich tagsüber versteckt hält, kann man ihn nur schwer entdecken. Im Dunkeln hört man es aber bisweilen genüsslich Schmatzen. Sollte jetzt zur Herbstzeit auch tagsüber ein Igel im Garten offen herumwandern oder -liegen, kann es sich hierbei unter Umständen um ein krankes oder verletztes Tier handeln, das unsere Hilfe benötigt. Es ist dann oft abgemagert, wirkt apathisch und hat eingefallene, schlitzförmige Augen.

 

In den meisten Fällen ist dem Igel aber allein schon dadurch geholfen, indem man ihm für den Winterschlaf einen Unterschlupf bietet. "Das geht ganz einfach! Anstatt all das Laub oder den Baum- und Sträucherschnitt im Garten auf den Komposthaufen zu werfen, legt man einen Teil zur Seite. Wenn innerhalb des Reisighaufens noch ein paar standsichere Holzstücke so angeordnet werden, dass sie einen Hohlraum zum Einquartieren bieten, ist die Igelburg perfekt", sagt Christian Theobaldt von der NABU Regionalstelle Rheinhessen-Nahe. Sobald die Bodentemperatur im Oktober und November anhaltend um null Grad liegt, sucht der Igel sein Winterquartier auf und verbringt dort die Zeit bis zum Frühling. Während des Winterschlafs verliert er etwa ein Drittel seines Köpergewichts.

"Gerade in unserer Region mit ihrer ausgeräumten Agrarlandschaft zieht es den Igel in menschliche Siedlungen. Will man ihm etwas Gutes tun, bietet sich die Schaffung eines Winterquartiers im eigenen Garten also hervorragend an", so Theobaldt. Nicht zuletzt profitieren davon im Frühjahr auch andere Gartenbewohner wie das Rotkehlchen oder der Zaunkönig.

 

Mehr Informationen zum Igel gibt es in Form einer informativen Broschüre gegen Einsendung von 6 Briefmarken zu 55 Cent bei: NABU Rheinhessen-Nahe, Langgasse 91, 55234 Albig.